Schlaufen Verlag

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Frank Witzel hat in einer frühen Folge der Serie Derrick einen bemerkenswerten Fund gemacht: Über dem Bett des wirren Studenten und späteren Mörders Rohn hängt das Gemälde Forum der einwärtsgewendeten Optik von Rudolf Hausner, einem exponierten Vertreter der Wiener Schule, die nach dem Krieg die Tradition des Surrealismus fortführte.

Frank Witzel

Kunst als Indiz

Frank Witzel hat in einer frühen Folge der Serie Derrick einen bemerkenswerten Fund gemacht: Über dem Bett eines Studenten, der später zum Mörder wird, hängt das Gemälde Forum der einwärtsgewendeten Optik von Rudolf Hausner, einem expo­nierten Vertreter der Wiener Schule, die nach dem Krieg die Tradition des Surrealismus fortführte. Witzel begibt sich bei seinem detektivischen Schreib-Innendienst auf eine essayistische Fahndung: Erinnerungen an den Muff der BRD, wichtige Lektüren der Avantgarden, Geschichten von Gemälden und Filmen bringen ihn auf die Spur. Welche Ängste und Verdrängungen der jahrzehntelangen deutschen Nachkriegszeit offenbaren sich in einem Szenenbild bei Derrick?

  • ISBN: 978-3-98761-000-4
    Autor: Frank Witzel
    Titel: Kunst als Indiz. Derricks phantastischer Realismus.
    Format: 165 mm × 105 mm, 162 Seiten
    Veröffentlicht: Oktober 2022

  • »... eine Schule des Sehens im Endlosstrom der Medienbilder.«
    — Martin Behr, Salzburger Nachrichten, 29.03.2023.

    »Das unerwartete Auftauchen des Gemäldes macht (...), wie der Untertitel des Essays andeutet, für einen Moment ›Derricks phantastischen Realismus‹ offenbar. Eine Folge lang verschränken sich das biedere Ambiente der klassisch gewordenen Fernsehserie und die Ausdrucksform einer ungleich avantgardistischeren Kunst, die das labile Fundament der geordneten Verhältnisse in der späten BRD freilegt. Frank Witzels funkelndem Essay gebührt das Verdienst, diese Risse minutiös nachzubuchstabieren.«
    — Andreas Bernard, Süddeutsche Zeitung, 01.02.2023.

    »Witzel macht seine Irritation zum Ausgangspunkt eines funkelnden Essays, der tief in die deutsche Geistes- und Gesellschaftsgeschichte vorstößt.«
    — Christian Schröder, Tagesspiegel, 22.01.2023.

    »Allein schon die Antipolemik gegen Verächter des Surrealismus lohnt die Lektüre des Essays.«
    — Lothar Müller, Deutschlandfunk, Büchermarkt, 12.01.2023.

    »... eine imaginative Theoriephantasie, die in kein Textgenre passt und deren Lektüre mitreißender ist als der Gegenstand, von dem sie ihren Ausgang nimmt und den sie durch deutende Phantasie in anderes Licht rückt.«
    — Magnus Klaue, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.12.2022.

    »... das hervorragende Bändchen ...«
    — Christof Meueler, nd, 10.11.2022.

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